
Ferggerin Hermina Feurstein
Die dominierende und bekannteste Stickereiart im Bregenzerwald war im 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Kettenstichstickerei, die fast durchwegs von Schweizer Unternehmen in Auftrag gegeben wurde. Eine Ausnahme bildete die 1905 gegründete Firma Leopold Bischof in Bezau. Diese spezielle Auftragssituation machte die Kleinmaschinen-Stickerei zu einem Vorarlberger Spezifikum.
Weniger bekannt ist, dass der Kettenstich in Vorarlberg nach 1945 einen neuerlichen, wenn auch nicht mehr so intensiven Aufschwung erlebte. Krumbach, Alberschwende, Hittisau und Langenegg waren die Dörfer mit den meisten Maschinen. Spezialisierte Kettenstich-Ferggerinnen und Fergger versorgten den gesamten Bregenzerwald.
In Schwarzenberg und Umgebung waren zahlreiche Frauen über Hermina Feurstein (1908–1986) für die Firma Sandherr AG aus Berneck tätig. Sie war nicht nur Ferggerin, sondern saß selbst jahrelang täglich an der Stickmaschine.
Ort: Schwarzenberg, Bregenzerwald
Datierung: um 1980
zur Verfügung gestellt von Albert und Herma Feurstein
Verknüpfte Sammelstücke
Tischdecken
Mustermappe Sandherr
Musterbuch Kettenstichstickerei
Musterbuch für Tischwäsche
Entgeltbuch Kettenstichstickerei
Anna Reichetzeder